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Mein großer Schritt: Raus aus der Kirche, rein in meine eigene Spiritualität



Gestern war es endlich so weit – ich habe den Schritt gewagt und mich offiziell von der Kirche abgemeldet. Schon auf dem Weg ins Standesamt war ich unglaublich aufgeregt, fast so, als würde ich etwas Verbotenes tun. Mein Herz klopfte wie wild, doch tief in mir wusste ich: Das ist der richtige Weg für mich.


Diese Entscheidung hat lange in mir gereift, denn ich habe mich dort nie wirklich zugehörig gefühlt. Mein Glaube sieht anders aus – ich spüre, dass es etwas Größeres im Universum gibt, aber ich kann es nicht mit Gott oder Jesus gleichsetzen. Ich habe ihn nie gesehen, nie eine echte Verbindung gespürt, und das hat mich oft zweifeln lassen.


Doch wenn man in einem kirchlichen Umfeld aufwächst, fühlt man sich schnell falsch, wenn man beginnt, diese Strukturen infrage zu stellen. Man denkt, es muss so sein, weil es einem von klein auf beigebracht wird. Religionen führen weltweit zu Machtausübungen und Konflikten – manchmal wirkt es für mich fast wie eine Sekte. Das klingt vielleicht hart, aber es ist meine ehrliche Meinung. Ich habe viel recherchiert und gelesen, mich mit der Bedeutung der Taufe und der Konfirmation auseinandergesetzt. Immerhin wurde ich getauft und habe auch meine Konfirmation gemacht – aber um ehrlich zu sein, habe ich mich da eher durchgemogelt. Ich war nie wirklich in der Kirche, habe die Bibel nicht gelesen – und genau das sagt doch alles.


Warum aber fühlt man sich dabei schuldig? Warum ist es für viele Menschen ein so großer Schritt, die Religion zu wechseln oder sich davon zu lösen? Warum wird man dafür verurteilt, obwohl wir doch längst nicht mehr im Mittelalter leben?


Als ich begann, mich mit dem Buddhismus zu beschäftigen, wurde mir plötzlich klar: Ich habe immer an etwas geglaubt – aber eben nur an das, was ich selbst erlebt habe. Wenn mich jemand fragte, woran ich glaube, konnte ich nie eine klare Antwort geben. Denn die erwarteten Antworten waren immer Gott, Jesus oder Allah – doch das war nie mein Weg. Ich dachte lange, mit mir stimmt etwas nicht, bis ich den Buddhismus für mich entdeckte. Plötzlich fühlte ich mich verstanden, denn das, woran Buddhisten glauben, deckt sich mit meiner eigenen Denkweise. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, meinen Glauben einordnen und teilen zu können.


Deshalb habe ich mich getraut, auszutreten. Ich gehe nicht in die Kirche, ich glaube nicht an das, was in der Bibel steht. Ich habe nicht kirchlich geheiratet – und ja, ich wollte das zwar einmal, aber nur, weil ich es schön fand, nicht weil ich daran glaubte. Ich wollte meine Kinder taufen lassen, bis ich mich mit dem Sinn der Taufe beschäftigte und merkte, dass ich nicht dahinterstehe.


Mein Kopf fühlt sich jetzt klarer an, und ich bin überwältigt von dem Gefühl, diesen Schritt getan zu haben. Ich kann endlich sagen: Ja, ich bin anders, und ich bin stolz darauf. Ich bin spirituell und glaube auf meine eigene Weise – egal, was meine Familie oder andere Menschen davon halten. Es fühlt sich endlich richtig an.


Habt ihr auch schon Erfahrungen mit einem Kirchenaustritt oder einem Wechsel des Glaubens gemacht? Wie ist es euch dabei ergangen? Ich bin gespannt auf eure Geschichten!


 
 
 

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